Dann kam Spargel. Wir erwarteten ein Aufjohlen der Dorfjugend und extatisches Tanzen vor der Bühne. Was war? Nichts! Wir spielen hart, dann wieder weich. Nichts! Weiter. Endlich erste Reaktionen. Vereinzelte Rufe Abgang! und Aufhören! werden laut. Das war nicht das erwünschte Ergebnis unserer Expedition. Wenn wenigstens die Dorfburschenschaft die Bühne gestürmt hätte, aber nein, nicht einmal eine kleine Rauferei konnten wir auslösen. Nach einer mühsam erkämpften Zugabe traten wir ab und die Schatten der Nacht legen sich über die Bühne.
Drei Uhr Morgens. Der Großteil der Landjugend hat sich
konsequent besoffen. Beim Häusleingang begegnet mir ein
Jungkobersdorfer.
"Bist du nicht ein Musiker?"
Ich antworte mit einem vorsichtigen "ja".
"Hat mir gut gefallen!"
"Danke!"
Ein Lichquell im Dunkel der Nacht. Es gab doch einen, dem wir Freude
bereiten konnten.
Nach einer ruhigen Nacht im Zelt, begleitet vom Schnauben eines Pferdes in der benachbarten Koppel haben wir ein Frühstück im Dorfcafe, Ärger mit dem Dorfgendarmen und Spaß im Waldsee. Und so wechselt Licht und Schatten, Laut und Leise, Ärger und Spaß. Und es war gut so.
Erhard